Plastikmonster aus den Philippinen: Wie Nestlé und Coca-Cola Flucht verursachen
Ein riesiges Monster aus Plastikmüll zog am Wochenende durch Basel. Mit dieser Aktion wollte Greenpeace auf die Umweltverschmutzung der Schweizer Firma Nestlé aufmerksam machen. Das 16 Meter lange Monster setzte sich aus Einwegverpackungen des Unternehmens zusammen, das die Aktivistinnen und Aktivisten in den Philippinen gesammelt hatten. „Nestlé soll aufhören, das Plastikmonster stetig zu nähren“, heißt es auf der Homepage. 1) 20 Minuten, Dieses Plastikmonster kämpft gegen Nestlé – Artikel vom 08.04.2019
Erst vor kurzem verriet Nestlé genaue Daten bezüglich seiner Plastikverpackungen. Demnach verwendete das Unternehmen im vergangenen Jahr 1,7 Millionen Tonnen Plastik für seine Produkte – eine Steigerung von 13 Prozent im Vergleich zum Jahr zuvor. 2) Utopia, Coca-Cola und Nestlé: Konzerne verraten zum ersten Mal, wie viel Plastik sie produzieren – Artikel vom 14.03.2019
Obwohl eine Plastikflasche mehr als 400 Jahre benötigt, um zu zerfallen, werden die meisten Getränke heute noch immer in PET-Flaschen abgefüllt und verkauft. Nun veröffentlichte auch Coca-Cola erstmals Zahlen zu seinem Plastikverbrauch. Der Großkonzern produzierte 2017 drei Millionen Tonnen Plastikverpackungen. Das entspricht 108 Millionen Flaschen jährlich oder 200.000 Halbliterflaschen Coca-Cola pro Minute. Damit übertrifft der Softdrinkhersteller sogar Nestlé. Weitere Firmen wie beispielsweise Danone und Unilever produzieren pro Jahr im Schnitt zwischen 600.000 und 750.000 Tonnen Plastik. 3) Stern, Coca-Cola, Nestlé, Burberry: So viel Plastik produzieren die großen Konzerne wirklich – Artikel vom 15.03.2019
Einen derartig hohen Plastikverbrauch der Getränkehersteller kritisiert auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH). Sie fordert von den Produzenten, dass ihre Getränke in Mehrwegflaschen abgefüllt werden und sie sich für weltweite Pfandsysteme einsetzen. Trotz angeblicher Bemühungen seitens Nestlé seinen Plastikverbrauch zu verringern, ist bisher wenig passiert: Laut einer Mitteilung der DUH ignorieren Nestlé und Danone sogar die gesetzliche Mehrwertquote von 70 Prozent in Deutschland. Eine Greenpeace-Umfrage ergab: Keine der FMCG-Firmen (Fast Moving Consumer Goods), zu denen auch Nestlé gehört, kann konkrete Pläne oder Zusagen zur Reduzierung der Gesamtmenge der von ihnen hergestellten Artikel aus Wegwerfplastik vorweisen. 4) rnd, Mehr als fünf Millionen Tonnen Plastik: Coca-Cola, Nestlé und Danone legen Zahlen vor – Artikel vom 25.03.2019
Dieser Plastikverbrauch hat direkt spürbare Folgen für Bewohnerinnen und Bewohner in Küstenregionen der Welt. Zum Beispiel auf den Philippinen – dort, wo Greenpeace sein Material für das Plastikmonster sammelte. Die Verschmutzung des Wassers und der Strände mit dem kaum abbaubaren Plastik beeinträchtigt sowohl den Fischfang als auch den Tourismus. Fische, die Plastik verschlucken sterben. Wenn die Fischbestände sterben, verschwinden auch Existenzgrundlagen kleiner Fischer. Der Tourismus gilt ebenfalls als Lebensgrundlage für viele Menschen. Tourismus an eigentlich schönen Stränden sowie Korallenriffen stellt eine lokale Einnahmequelle dar. Doch je mehr die Küstenregionen verschmutzt werden, desto weniger Urlauber werden angelockt. Durch den Verlust ihrer finanziellen Einnahmeressourcen werden vor allem Menschen in Entwicklungsländern zur Flucht gezwungen. 5) SZ, Mehr Plastik als Fische im Meer – Artikel vom 21.01.2016 6) WWF, Das Mittelmeer: Plastik-Müllkippe Europas? – Stand: 08.06.2018
Es ist nicht nur an der Zeit, dass große Firmen wie Coca-Cola und Nestlé ihre Millionen Tonnen an Plastikverpackungen reduzieren. Auch die Verbraucher selbst sollten vor allem Einwegplastik vermeiden.
Fußnoten und Quellen:
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